Die Kirche zu Schwerinsburg, ehemals Filia zu Wusseken, jetzt Spantekow
Im Jahr 1720 begann der Generalfeldmarschall Curd Christoph von Schwerin im damaligen Ort Cummerow ein großzügiges Schloss zu bauen, welches 1733 fertig gestellt werden konnte. Es bestand aus einem Mittelbau mit zwei Seitenflügeln. Für die Region war dieses Schloss bis zum Jahr 1945 eine Attraktion und zählte zu den bedeutendsten und schönsten Herrenhäusern Norddeutschlands.
Hugo Lemcke schreibt in seinem Buch „Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirkes Stettin“ (Heft II: der Regierungsbezirk Anklam) im Jahr 1899 folgendes:
„Der linke Seitenflügel enthält Wirthschaftsräume, der rechte eine Kapelle, die, durch zwei Geschosse reichend, mehrere rundumlaufende Emporen übereinander enthält, im Uebrigen aber ohne besonderen Schmuck oder feinere Ausgestaltung ist.“ (S. 153)
Gegen Ende des Krieges ist das Schloss vermutlich durch polnische Zwangsarbeiter angezündet worden und gänzlich niedergebrannt. Für die Kirchengemeinde war dies ein schweres Los, denn das Pfarrhaus Wusseken war bis zu dieser Zeit durch den Gutsinspektor genutzt, während der Pfarrer seine Wohnung im Schwerinsburger Schloss besaß.
In den 60-er Jahren konnte, trotz aller Repressalien der DDR-Regierung, ein Unterrichtsraum auf dem Friedhof errichtet werden. Da die Genehmigung für den Bau eines kirchliche genutzten Raumes in den 50-er und 60-er Jahren der DDR kaum möglich war, beantragte die Kirchengemeinde, zwei Hühnerställe zu bauen. Dass genehmigte Material wurde dann zum Bau der kleinen Kapelle bzw. des Unterrichtsraumes genutzt. Die sehr aktiven Kirchenältesten haben viel Mühe und Arbeit darauf verwandt, den Unterrichtsraum so zu gestalten, dass man dort Bibelstunden und Gottesdienste halten konnte. Schon nach kurzer Zeit bereitete der Kirchengemeinde die „Kirchenbaracke“ erhebliche Sorgen. Die Gründung war sehr schlecht und das Material von minderer Qualität. Notdürftig wurde sie erhalten, bis in den Jahren nach der Wende die gottesdienstliche Arbeit zum Erliegen kam. Am 16. Juli 2006 wurde von Pfarrer Staak der letzte Sonntagsgottesdienst in diesem Gebäude gehalten.
Das einzige, was den Schwerinsburgern aus alter Zeit geblieben ist, ist die Glocke. Der Glockenstuhl stand bis zur Jahrhundertwende im Dorfe. Später ist er auf den Friedhof umgesetzt worden. Er trägt eine Glocke aus dem Jahre 1787, gegossen durch den Glockengießer Schwenn in Stettin. Auf der Glocke steht: „BRINGT RUFT DIE SCHÖPFUNG ÜBERALL UND AUCH DAS KLINGENDE METALL BRINGB EUREN SCHÖPFFER EHRE – SEIN SCHALL RUFT SCHNELL ENT FLEUCHT DER ZEIT – GEDENCKT AN EURE STERBLICHKEIT – KOMT HÖRET JESU LEHRE.“
Der Glockenstuhl drohte bis vor einigen Jahren umzustürzen und ist in den Jahren 2015 und 2016 komplett neu errichtet worden.