Das Bethaus zu Rubenow, Filia zu Boldekow, jetzt Spantekow
Rubenow besaß bis zum 30jährigen Krieg eine Kapelle. Sie befand sich auf dem heute noch genutzten Friedhof. Nach dem Kriege verfielen Kapelle und Dorf und lagen bis ins 18. Jahrhundert wüst. 1746 erhielt das Dorf ein Schulhaus mit einem Gottesdienstraum. Nach Berghaus ist dieses Gebäude jedoch nicht mehr vorhanden.
Die Rubenower besuchten daher über den Kirchweg die Boldekower Kirche. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Dörfer und auch Rubenow voller Flüchtlinge.
Zugleich wollten die alten Rubenower gern einen Gottesdienstraum, um nicht nach Boldekow oder Zinzow zum Gottesdienst gehen zu müssen.
Die damalige Bauersfamilie Tegge schenkte daraufhin der Kirchengemeinde ihr Altenteil. Die Mitglieder der Kirchengemeinde bauten in vielen ehrenamtlichen Stunden das völlig verfallene Lehmhaus wieder auf. So entstand in den 60-er Jahren der damaligen DDR ein Bethaus mit einem Gottesdienst- und Unterrichtsraum sowie einer Leichenhalle. Am 15. September 1963 konnte das Haus durch den Superintendenten Duwe in Gebrauch genommen werden.
Der damalige Pfarrer Schmidt schreibt dazu in der Chronik der ehemaligen Pfarre Boldekow folgendes: „Vom Fundament bis zum Rohrdach ist fast alles neu geworden. Klein, aber groß genug für uns. Nun braucht keine Leiche mehr im Spritzenhaus zu stehen. Eine Leichenhalle ist also mit dabei. Was uns aber noch wichtiger ist, wir haben ein „zu Hause“, es ist unser „Bethaus“. In dem schönen Gemeinderaum ist Platz für mindestens 40-50 Gottesdienstbesucher, wie am Einweihungstag, dem 15. September, als unser Superintendent Duwe unter Assistenz von Pastor Fritz - Züssow und anderen Pastoren unseres Kirchenkreises dieses Haus seiner Bestimmung übergab. – Einfach war alles nicht.
Wer in unserer Zeit baut, weiß um alle Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, Soll ich uns noch rühmen? Die vielen Opfer? Die viele Arbeit, die unverdrossen nach Feierabend getan wurde? Von etwa 1800 Baustunden sind mehr als 1100 freiwillig ohne Gegenleistung getan worden. Nein, wir sagen ein herzliches ‚Gott sei Dank!‘“
1965 besuchte Bischof Krummacher die Gemeinde und hielt dort einen Vortrag.
Nach den Wendejahren stellte sich heraus, dass das Grundstück grundbuchamtlich nicht der Kirchengemeinde gehörte. Sie erwarb es in den 90-er Jahren.
Zugleich erhielt die Kirchengemeinde eine Kollekte des Opfersonntages der Evangelischen Kirche der Union (EKU). Mit diesen Mitteln konnte das Schilfdach neu gedeckt werden.
Anfang der 2000-er Jahre wurden die nach dem 1. Weltkriege erworbenen Stahlglocken (gegossen 1920) durch eine Bronzeglocke ersetzt. Sie befindet sich im freistehenden Glockenstuhl auf dem Friedhof zu Rubenow.
2015 wurde der Gottesdienstraum umfassend renoviert.