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Die Kirche zu Wusseken, ehemals Pfarrkirche, jetzt Spantekow zugepfarrt

Wusseken daselbst ist ein alter Ort und auf einem kleinen Hügel gelegen. Es wird zuweilen berichtet, dass in Wusseken eine klösterliche Gemeinschaft gelebt hat.

Der Bau der Kirche wurde durch eine Schenkung von drei Hufen an das Kloster Stolpe im Jahre 1243 ermöglicht, die durch den Herzog Barnim I. urkundlich bestätigt worden ist. In ihren Ursprüngen ist sie daher von hohem Alter und spätestens Mitte des 13. Jahrhunderts als mittelalterlicher Findlingsbau errichtet worden. Zunächst war sie auf die Heiligen Georg und Adalbert geweiht. Im Jahre1514 wurde sie zusätzlich der Heiligen Maria und dem Rosenkranz geweiht. Sie ist daher einer der wenigen Kirchen des Pfarrsprengels, die namentlich als Sankt Marienkirche geführt wird.

Kirche Wusseken außen
Kirche Wusseken innen

In ihrer Geschichte ist sie, ob ihrer exponierten Stellung, mehrere Male durch Blitzeinschlag abgebrannt. Das Gewölbe im Chorraum blieb bis heute erhalten. Nachdem sie im 30jährigen Krieg, wie die meisten Kirchen in dieser Region, weitestgehend zerstört wurde, ließ der Generalfeldmarschall Curd Christoph von Schwerin (Besitzer des Gutes Cummerow, später Schwerinsburg) Kirche und Pfarrhaus wieder aufbauen.

 

Die Ausgestaltung der Kirche entsprach einer schlichten barocken Dorfkirche: Kanzelaltar, eine deutliche Erhöhung des Chorraumes sowie eine Empore mit Orgel.

Die Marienkirche ist dann am 18. Juni 1968 durch einen erneuten Blitzeinschlag niedergebrannt. Für die Kirchengemeinde stand der Wiederaufbau außer Frage. Die damalige Evangelische Landeskirche Greifswalds zweifelte daran, diese Kirche wieder aufbauen zu können. So begann die Kirchengemeinde in schwerer Zeit (Materialmangel, staatliche Restriktionen) zunächst eine Notsicherung vorzunehmen. Ein Blechdach schützte das Kirchenschiff viele Jahre vor dem weiteren Verfall.

Zugleich war die Kirche in den Jahren nach dem Kirchenbrand dem Vandalismus schutzlos ausgeliefert. Die sehr wertvolle Gruft, in der der Generalfeldmarschall, seine 1 und 2. Frau, sowie weitere Angehörige ihre letzte Ruhe fanden, wurde, durch das Feuer weitestgehend unversehrt geblieben, geschändet und ausgeraubt. Man entschloss sich Anfang der 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts daraufhin, die sterblichen Überreste auf dem Friedhof zu bestatten. Blickt man vom Turm aus Richtung Westen, so kann man den Findling erkennen, der die Gemeinde an das ehemalige Familienbegräbnis in Wusseken erinnert.

Kirche Wusseken Altar
Kirche Wusseken Empore

Die Kirche wurde nach dem Mauerfall im Jahre 1989 mit einem neuen Dach und einem recht kleinen Dachreiter versehen. Schenkungen ermöglichten die Aufstellung eines Gestühls und das Einhängen einer Glocke im Turm. Erst um das Jahr 2008 konnte die Kirche im Inneren ein strukturiertes Aussehen zurückerhalten. In den Folgejahren wurden dem schmucklosen Innenraum der Altar, die Empore, ein großer schmiedeeiserner Leuchter als auch ein altes Kruzifix und eine Marienstatue hinzugefügt. 2014 konnte nach historischem Vorbild eine neue Empore die Ausstattung des Innenraums vervollständigen. In Planung ist die Gestaltung der Empore sowie perspektivisch der Erwerb einer neuen Orgel.

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