Die Kirche zu Spantekow, Pfarrkirche
Die Dorfkirche zu Spantekow ist eine von zwei Kirchen in Spantekow. Die zweite befand sich einst auf dem Gelände der Spantekower Burg und ist 1748 Opfer eines Feuers geworden. Der Schutt der Kirche wurde damals in das erhalten gebliebene Gewölbe geschüttet. 2008 ist es gesichert und vom Schutt beräumt worden.
Die mitten im Dorfe stehende Kirche ist im 15. Jahrhundert als schlichter Saalbau aus Felssteinen errichtet worden. Durch den 30-jährigen Krieg stark zerstört, wurde sie Anfang des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut. 1734 erhielt sie ihren Kirchturm (wegen fehlender Mittel als Notturm erbaut) zurück. Die Fundamentsteine des Vorgängerturmes sind noch zu sehen und erinnern in ihrer Lage und Proportion an die Türme in Dennin und Japenzin, die aus vorreformatorischer Zeit stammen. Ein aus aus Thüringen stammender Zimmermann, namens Johann Jacob Schwarzenhauer (wurde am 10. Mai 1694 Bürger in Anklam), errichtete in diesen Jahren zahlreiche solcher Nottürme, wie z.B. in Drewelow und Boldekow.
Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche umfassend verändert. Die alte Renaissanceempore sowie die Inventare im Altarraum wurden durch neue Ausstattungsgegenstände ersetzt. Die querschiffartigen Seitenkapellen und der Rechteckchor sind 1857 angebaut worden. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurden die Seitenwände erhöht. In der durch den Turm verdeckten Westwand kann man die große Spitzbogennische des zugesetzten Portals erkennen. Der Chor ist etwas später mit einem großen Rosettenfenster versehen worden. Die übrigen Fenster sind wie im Schiff segmentbogig ausgeführt. In den Fenstern neben der Rosette befinden sich verschiedene Kabinettscheiben aus dem Jahre 1635.
Chor und Schiff wurden im 19. Jahrhundert mit einer Holzdecke flachgedeckt. 1913 ist die Kirche im Inneren jugendstilartig renoviert worden. In den 60-er Jahren weiß übertüncht, treten die Ausstattungsstücke jetzt deutlicher hervor. Besonders hervorzuheben ist die Renaissancekanzel (restauriert Anfang der 70-er Jahre) aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Der durch Säulchen gegliederte Korb ist mit Tafelbildern der Evangelisten in Ädikularrahmungen sowie mit reichem Beschlagwerk versehen. Der Schalldeckel wird durch einen Pelikan bekrönt. Der Taufengel aus dem 18. Jahrhundert ist kürzlich restauriert worden. In der Kirche befindet sich ein Taufstock aus dem 19. Jahrhundert mit einer versilberten Taufschale, der 2020 restauratorisch überarbeitet wurde. An der Südseite befindet sich die Patronatsloge aus dem 18. Jahrhundert. In der Mitte befindet sich das Wappen derer von Schwerin.
Auf der beim Umbau 1856/57 neu eingebauten Empore befindet sich eine Orgel aus dem Jahre 1860. Sie ist die drittälteste Orgel auf vorpommerschem Gebiet des Orgelbauers Barnim Grüneberg (Opus 36).
Das Geläut bestand ursprünglich aus 3 Glocken. Momentan befinden sich im Glockenstuhl eine Glocke aus dem Jahre 1788, gegossen durch Gottlieb Becker, Stettin, sowie eine Glocke aus dem Jahre 1950, gegossen durch die Glockengießerei Schilling in Apolda/Thüringen.
Die Kirche wurde in den 90-er Jahren umfassend instandgesetzt (Außen- und Innenputz). Der Turm erhielt eine grundlegende Sanierung, da er nach Westen hin abzustürzen drohte. Weitere bauliche Maßnahmen: 2005 – Einbau einer Bankheizung, 2007 – vollständige Restaurierung der Orgel samt Prospekt, 2008 – Einbau einer elektrischen Läuteanlage, sowie Überholung der zwei Glocken, 2010 – Restaurierung des Taufengels, 2020 – Restaurierung des Taufstockes.
Friedhof: Sehenswert ist das Grabmal des C. von Tümpling, einem Sandsteinsarkophag aus dem 19. Jahrhundert sowie der gespaltene Grabstein (zurzeit unter einem kleinen Häuschen verborgen), unter dem eine Familie aus Rebelow beigesetzt ist, die 1802 Opfer eines Hausbrandes durch Blitzeinschlag geworden ist.
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